Siena und Crete Senesi

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Wegen schlechtem Wifi im Agriturismo Dipinture mit einem Tag Verspätung: Aus Zeitmangel kann ich ja nicht alles schreiben. Die Geschichten, wie ich dank meiner Französischkenntnisse zu einer kleinen Weinprobe bei der Witwe des berühmten Chansonniers Léo Ferré kam und wie ich durch eine missglückte Bestellung eine für drei Tage ausreichende Menge leckerer Pizza erhielt, müssen ein andermal erzählt werden…

Siena aber war der nächste Leckerbissen auf meiner Tour und es hat mir genauso gut gefallen, wie ich es noch von meinem letzten Besuch im Rahmen einer Interrail-Tour in den 80ern in Erinnerung hatte. Da ich diesmal nichts anbrennen lassen wollte, habe ich das Auto in der Nähe des Bahnhofs in der TK eines Einkaufszentrums zum Aufladen geparkt und bin von dort zu Fuß in die Stadt. Da kamen gleich alte Erinnerungen hoch: Schon damals zog sich der lange, nicht steile aber stetige Anstieg vom Bahnhof bis ins Stadtzentrum endlos in die Länge, nur dass wir damals noch 10 kg schwere Rucksäcke zu tragen hatten.

Welche Stadt ist schöner? Florenz oder Siena? Das ist in etwa so eine Frage wie: Wer ist besser: Michael Jackson oder Prince? Beide Städte waren schon im Mittelalter Rivalen und haben sich bekriegt. Ich finde beide toll, Siena aber tatsächlich noch ein bisschen doller: Die Piazza del Campo und der „Zebra“-Dom sind einfach der Hammer. Diesmal hatte ich auch ein bisschen vorgeplant und mir einen Kathedralenbesuch incl. „Porta del Cielo“-Tour, bei der man den Dom innen und außen auf Dachhöhe umrundet, im Voraus online gebucht.

Die heutige Wanderung ging dann am Nachmittag durchs Hügelland südöstlich von Siena, die Crete Senesi. Die Lehmhügel bilden dort eine eigenartige Landschaft, die zum großen Teil für Getreideanbau genutzt wird. Im Spätsommer sind die Felder jedoch abgeerntet, daher gleicht die Landschaft einer Wüste, die ihren eigenen Reiz hat, wenn das Licht so schön ist wie heute. Fast jeder Ort, an den man kommt, ist in Italien oder zumindest hier in der Toskana ein Highlight. So auch Asciano, wo mein Quartier liegt und in dem ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfing.

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