Pitigliano

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Noch so ein toskanisches Zauberstädtchen, das die letzten beiden Tage im Mittelpunkt meiner Reise stand. Die Stadt residiert wie ein Vogelnest auf einem Felsplateau aus Tuffstein, mit dem es praktisch verwachsen ist. Ein Mitarbeiter im Tourismusbüro der Stadt muss ein Seelenverwandter von mir sein, denn es gibt eine „Wie für mich gemacht“-Wandertour, die überall beschildert ist. Diese geht rund um die Stadt durch mehrere (alle?) von den Etruskern in den Fels gehauenen „Vie cave“ (Kellerstraßen). Diese erinnern mich an Slot Canyons im Westen der USA, nur dass sie nicht vom Wasser sondern von Menschenhand geformt wurden. Die Tour ist modular aufgebaut mit genauen Angaben zu Längen und Höhenprofil der einzelnen Abschnitte. Ich habe natürlich das Komplettprogramm absolviert, das mit 3 Stunden über ca. 13 km mit drei An- und Abstiegen über jeweils ca. 100 hm sportlich angesetzt ist. Ich habe etwas länger gebraucht und mich zum Abschluss mit einem Restaurantbesuch belohnt. Außer mir scheinen aber nur wenige Besucher dieses Wanderangebot wahrzunehmen, ich war außerhalb der Stadt praktisch alleine unterwegs.

Zuvor ging es gestern est einmal wieder weg vom Meer, nachdem ich auf Monte Argentario noch einem Aussichtspunkt über die Lagune und die drei Nehrungen, die Argentario zur Halbinsel machen, besucht hatte. Eine kleine Wanderung an der Lagune (Vogelbeobachtung!) und am endlosen, aber dennoch vollen Strand der Feniglia-Nehrung mit abschließendem Bad im brühwarmen Meer schloss sich an. Den Giardino dei Tarocchi mit Skulpturen von Nikki de Saint-Phalle konnte ich leider nicht wie geplant besuchen, da er noch geschlossen hatte als ich dort ankam. Er sollte erst am Nachmittag öffnen, so lange wollte ich nicht warten und bin dann gleich weiter zum Laghetto die Pelicone. Auch ein Kuriosum, wie sich hier unvermittelt ein tiefer Canyon in die Landschaft geschnitten hat, der sich in diesen kleinen See ergießt. Die in meinem Wasserbuch angegebenen Sprungstellen und Seile konnte ich nicht entdecken bzw. sie waren für mich nicht erreichbar, da die Wasserfälle am anderen Ende des Sees offenbar nur schwimmend erreicht werden können. Da ich kein guter Schwimmer bin, habe ich das lieber gelassen. In Pitigliano angekommen schloss ich den Tag mit einem Abendspaziergang durch die Altstadt. Auf dem Bild ist mein Zimmer übrigens das Fenster im 2. Stock in der Mitte! Auch von Pitigliano aus ist der Monte Amiata wieder im Blickfeld in der Ferne. Dieser Berg hat mich nun seit Siena begleitet. Ich habe ihn weiträumig umrundet und von allen Seiten gesehen, mal näher, mal aus der Ferne. Da tut es mir fast leid, dass ich gar nicht obendrauf war…

Heute Nachmittag ging es von der Toskana nach Umbrien. Mit Stopps am Lago Bolsena und einem ganz kurzen in Montefiascone war Terni mein Ziel. Das ist die zweitgrößte Stadt Umbriens und die hat, wen wunderst, eine zauberhafte Altstadt, durch die ich eben noch nach Einbruch der Dunkelheit gelaufen bin, nachdem ich das Auto an die Ladesäule gebracht habe.

Pics of the Day:

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